Gerade bei Trennungen taucht sehr oft die Frage nach dem „Warum“ auf. „Warum hat es nicht geklappt“, „Warum hat er mich verlassen“ und „Warum war x und y“ usw. Wir persönlich mögen es, wenn Dinge hinterfragt werden. Gerade in gescheiterten Partnerschaften hat diese Hinterfragung aber einen entscheidenden Nachteil – man braucht für die Beantwortung ein Gegenüber. Ansonsten läuft man ins Leere. Und selbst wenn es das auskunftsfreudige Gegenüber noch gibt – was bringen einem die Antworten wirklich und wie ehrlich werden diese Antworten sein.
Wie wird das Leben nach der Partnerschaft verlaufen, wenn alle Fragen restlos aufgeklärt sind? Oder hindert einen die Frage nach dem „Warum“ nicht eher am Weiterleben. Am sich Reorientieren und wieder zurecht finden als Single? Genau – was bringt die Auflösung der Frage „Warum“ wirklich? Wir denken, die Auflösung oder die Beantwortung wird überschätzt. Meistens weiß man eh schon selbst, warum bestimmte Dinge wie gelaufen sind und manche Dinge einfach nicht geklappt haben. Da reißt die Frage nach dem „Warum“ eher wieder eine geschlossene Wunde auf – und tut weh.
Akzeptanz ist für die Verarbeitung von Trennung notwendig
Und wenn wir von Akzeptanz schreiben, dann meinen wir die Akzeptanz, dass es so ist, wie es ist. Ohne Begründung oder Hinterfragung – es ist so, wie es ist. Und die ganze Fragerei und Bohrerei hält einen beständig in einem Gedankenkreislauf (mind fuck) gefangen, der eine Vorwärtsbewegung behindert und die Trauer um den Verlust/das Ende der Partnerschaft verlängert. Und vielleicht wollen das auch bestimmte Menschen – einfach lange in dem Schmerz drin bleiben, weil der Schmerz manchmal bekannter ist, als das unbekannte Neue, das Leben heißt.
Wir haben uns angewöhnt, wenn sich bei uns eine „Warumfrage“ ins Hirn schiebt, einen Schritt zur Seite zu machen und uns von dieser Position aus zu überlegen, ob die Frage und die dazugehörige Antwort uns eher stärkt oder schwächt. In den meisten Fällen geht es in Richtung Schwächung. Und mit dieser Erkenntnis können wir – und natürlich auch Sie – die Frage fallen lassen und weitergehen….