Was bringt uns überhaupt eine Paartherapie?

Was bringt uns überhaupt eine Paartherapie?

Was bringt mir denn überhaupt eine Paartherapie? Können wir unsere Herausforderungen denn nicht selbst lösen? Das sind Fragen / Motivationen, die wir oft bei Anfragen hören. Und uns naturgemäß schwer mit der Antwort tun, sofern wir das Paar noch nicht kennen. Vielleicht ein Versuch, aus unserer Erfahrung heraus, ein paar Erklärungsversuche zu geben. Erfahrungspunkt 1 ist der, dass Paare, die zu uns den Kontakt suchen, meistens eine langjährige Geschichte mit diversen Herausforderungen haben. Sprich – die Probleme sind meistens nicht neu, sondern altbekannt, von der Dynamik schon eingespielt.

Erfahrungspunkt 2 ist der, dass die Paare meistens entweder 5 vor 12 oder schon nach 12 Uhr zu uns oder Kolleg:innen kommen. Sprich, die „Fronten“ haben sich schon etwas verhärtet, die eigenen Lösungsversuche sind mannigfach. Und meistens gescheitert oder das Ergebnis hat nur kurze Zeit gehalten.

Paartherapie: Ich kann mich meistens nicht selbst heilen

Erfahrungspunkt 3 ist die Erkenntnis, dass ich mich meistens nicht selbst heilen kann. Sondern ein neutrales Gegenüber mit der entsprechenden Erfahrung, aber auch dem entsprechenden Werkzeugkoffer brauche. Am Rande – auch ausgebildete Therapeuten schaffen das nicht. Insofern sind Selbsthilfeversuche zu einem, hohen Prozentsatz zum Scheitern verurteilt oder bringen nur kurzfristig Besserung. Danach ist die Enttäuschung um so größer.

Was bringt also eine Paartherapie? In erster Linie Klarheit aus Sicht eines unbeteiligten, neutralen Dritten. Und aus einer solchen Klarheit erwächst Orientierung. Orientierung brauchen wir Lebewesen, um Sicherheit zu erlangen, um uns in dieser Welt gut zu verorten. Und aus diesem Dreisatz Klarheit – Orientierung – Sicherheit ergeben sich oft neue Perspektiven. In die eine oder andere Richtung. Wir als Paartherapeuten arbeiten immer ergebnisoffen, deshalb der Satz „In die eine oder andere Richtung“. Das ist wichtig zu wissen.

Nur unsere Klienten selbst sind verantwortlich für ihr Handeln und Tun und die möglichen Lösungswege. Und die Wege, die sie nach einer solchen Orientierungsphase einschlagen. In die eine, oder die andere Richtung. Als Paartherapeut kann man hier nur Impuls- und Orientierungsgeber sein. Aber das jederzeit und gerne.

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