Warum ein Kanalwechsel in der Paartherapie Wunder wirkt?

Warum ein Kanalwechsel in der Paartherapie Wunder wirkt?

Wir Lebewesen sind Gewohnheitstiere – wenn wir mit bestimmten Verhaltensweisen ein paar Mal Erfolg hatten, wenden wir sie immer wieder an. Eigentlich eine gute Angewohnheit, wir entlasten dadurch unser Hirn. Und so haben wir auch bestimmte Wahrnehmungskanäle, mit denen wir bisher Erfolg hatten und die wir deshalb unbewusst immer wieder anwenden. Beliebt dabei ist zum Beispiel das Hören, Zuhören und damit verbunden natürlich auch das Sprechen. Wer sich unterhält bleibt im Kontakt. Und Kontakt ist eine gute Methode, um als Paar in Verbindung zu bleiben.

Problematisch wird es nur dann, wenn beide Partner eigentlich auf verschiedenen Kanälen funken. Oder beide in Ihrer Kognition (daraus folgend „reden und zuhören“) stecken bleiben. Und damit vielleicht aneinander vorbeireden. Oder der eine redet, der andere spürt nichts mehr. Dann gehen beide Partner aus dem Kontakt. Distanz entsteht. Meist unmerklich in kleinen Stücken – aber die kleinen Risse werden eher mehr als weniger. Die Kunst für uns in einer Paartherapie bzw. auch an einem Paarwochenende ist herauszufinden, wo genau denn die Bruchstellen im Kontakt sind. Um dann mit dem Paar gemeinsam herauszufinden, was denn ein guter Schritt im „mehr Kontakt sein“ könnte. Dazu gehört dann auch der Kanalwechsel.

Vom Denken ins Spüren kommen ist leichter gesagt als getan

Viele Menschen fühlen sich heute im Denken sicherer aufgehoben, als im Spüren. Das hat nach unserer Erfahrung etwas mit der jeweiligen Biographie des einzelnen Menschen zu tun. Aber viele Paare vermissen gerade diese gespürte Nähe und versuchen oft, über reden gerade diese Nähe herzustellen. Geht aber nur bedingt. Wir sind da manchmal froh, dass wir auch tierische Co-Therapeuten haben und nehmen die Vierbeiner auch dazu, einen solchen Kanalwechsel herzustellen.

Ein Beispiel: Wenn ein intellektuelles und reflektiertes Ehepaar die Herausforderung mit dem Fühlen hat, nehmen wir das zum Anlass, eine  Sitzung mit Beiden im Stall bei unseren Pferden stattfinden zu lassen. Mit der Aufgabe – mit abwaschbaren Fingerfarben doch mal den derzeit gefühlten eigenen Zustand auf eine Pferdeseite zu bringen. Frei heraus, ohne Erklärung und nachdenken. Danach gibt es dann eine Feedbackrunde von uns und dem Partner, bevor der Künstler dann erläutert, was er im Bild ausdrücken wollte.

Eines versprechen wir Ihnen: In dieser Zeit im Stall ist der Kopf meistens komplett aus. Wir erklären Ihnen auch gerne warum bzw. laden Sie ein, es ohne Worte/Denken, einfach selbst zu versuchen. Geht natürlich auch mit einzelnen Menschen.

Suche