Oftmals gehen wir mit unseren Autos liebevoller um, als mit uns und unserer Beziehung. Menschen verändern sich, unser Körper verändert sich täglich – und keine Beziehung bleibt immer dieselbe. Und manchmal machen diese Veränderungen Angst und unser Bestreben ist es, den derzeitigen Staus Quo aufrecht zu erhalten. Meistens zu Lasten eines oder beider Partner.
Eine andere Möglichkeit ist die, sich und seine Beziehung immer mal wieder freundschaftlich in Frage zu stellen und – gegebenenfalls mit externer Unterstützung – auf Stimmigkeit zu überprüfen. Eine Art Beziehungs-TÜV sozusagen, um die Passung immer wieder zu überprüfen. Denn Beständigkeit ist eine Illusion unseres Geistes, beziehungsweise wir können uns nicht nicht verändern.
Beziehungs-TÜV
Wir Menschen überprüfen von Zeit zu Zeit, ob die Lebenssituationen, in denen wir stecken noch im Gleichgewicht sind. Ob Haben und Soll noch stimmt. Meist bezogen auf materielle Dinge und/oder den Job. Es gibt aber auch Menschen, die erneuern ihr Ja-Wort jährlich nach einer eingehenden Überprüfung, ob das alles noch so stimmt mit sich und dem Partner. Manchmal vermeiden wir gerade diese Überprüfung, vielleicht schon mit einer unterschwelligen Ahnung – dass da etwas aus dem Lot geraten ist.
Nur – diese Vogel-Strauß-Praktik fällt vielen Paaren meistens auf die Füße. Paul Watzlawick hat dazu sinngemäß gesagt „Die Vermeidung der Gefahr birgt die Gefahr in sich“. Irgendwann später. Später nach einer längeren Zeit des leisen oder offensichtlichen Leidens. Mit dem unschönen Nebeneffekt, dass dann aus einer Paarbeziehung keine getrennte Freundschaft mehr werden kann, weil mittlerweile zu viel Porzellan innerhalb der Beziehung zerschlagen wurde.
Vielleicht ist es hilfreich – um dem zu entkommen – sich immer wieder einen festen Beziehungs-TÜV-Termin im Kalender einzutragen. Und zu überprüfen, ob die eigenen Wünsche, Sehnsüchte, Träume, Ziele, Ärgernisse usw. noch mit denen des Partners übereinstimmen. Und wo vielleicht Korrekturen notwendig sind. Das muss auch nicht bierernst von statten gehen, sondern kann auch viel Spaß und Freude machen. Beim immer wieder neu entdecken von sich und seinem Partner.
