Sensible Themen sensibel klären

Sensible Themen sensibel klären

Jeder Mensch hat sensible Themen. Themen, bei denen er besonders empfindlich ist und dementsprechend reagiert, wenn diese angesprochen werden. Themen, die ihm unangenehm sind. Und die – meistens nicht angesprochen werden, sondern im Verborgenen wirken. Das ist normal und nicht weiter schlimm. Menschlich eben. Herausfordernd wird es nur dann, wenn diese Themen eine Partnerschaft belasten. Und regelmäßig zu Konflikten führen. Der eine reagiert mit Unverständnis und Ärger, der andere versucht zu vermeiden. Und jeder der beiden weiß, dass das Thema da ist – der rosa Elefant im Raum. Wie nun damit umgehen? Wir verstehen uns in unserer Arbeit in der Paarbegleitung auch als Übersetzer und Vermittler zwischen Paaren. Geben dem einen das Wort, achten, dass er ausreden darf. Übersetzen manchmal Unverständliches zwischen den Partnern.

Sensible Themen ansprechen und klären

Dabei wechseln wir gerne zwischen Einzel- und Paartherapie. Einzeltherapie deshalb, damit derjenige, der das Thema hat einen geschützten Raum findet. Einen Raum, in dem das Thema angesprochen und bearbeitet werden kann. Ohne dass sofort wieder eine Paarinteraktion stattfindet. Das kann ganz schön entlasten und zu einer Klärung führen. Dann arbeiten wir in weiteren Sitzungen wieder mit beiden Partnern. Um die neu gewonnene Erkenntnis in die Partnerschaft zu bringen. Auszuloten, wo Veränderungen stattfinden sollen, müssen. Und neuverhandeln.

Dieses Vorgehen kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, es kann auch sein, dass wir mehrere Anläufe benötigen, bis die neue Erkenntnis und Verhaltensweisen sich bei den Einzelnen aber auch beim Paar setzen und Eingang in den Alltag finden. Und manchmal muss periodisch nachjustiert werden. Wir Lebewesen haben in einem solchen Fall die unangenehme Angewohnheit, sehr schnell wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Und da Bedarf es dann wieder einen behutsamen Anstoß von Außen, um wiederum eine Korrektur einzuleiten. Auch das ist normal und menschlich. Und wiederholt zu Paartherapeuten zu gehen, ist auch nichts Schlimmes. Wir Lebewesen können uns in gewissen Punkten nicht selbst helfen. Und auch unser Partner kann es nicht. Da braucht es dann eben professionelle Unterstützung von außen.

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