Jeder Mensch geht mit Trennung anders um. Es gibt also verschiedene Trennungstypen. Wir denken, je nachdem, wie ihm seine Eltern beigebracht haben, wie Bindung und Trennung geht, hat er verschiedene Muster entwickelt, wie er sich im späteren Leben gegenüber Trennungen verhält. Aus den verschiedenen Bindungsstilen entwickeln sich dann diese Trennungstpyen. Dabei kann man vor allem zwei Grundtypen ausmachen: Die einen tendieren eher zum Festhalten, während die anderen in Richtung Flucht und frühzeitiger Trennung gehen.
Die Festhalter
Hier gibt es den anhänglichen Typ, der sehr starke Angst vor der Trennung hat und sich an Bekanntes und Bewährtes anklammert – auf allen Ebenen, seien das Freunde, Urlaubsorte, Gewohnheiten. Dann gibt es den zögerlichen Typus, der Angst hat, von den anderen verlasen zu werden oder irgendetwas zu verpassen. Er hat Probleme mit dem Abschied und zögert ihn so lange wie möglich hinaus. Dann gibt es den rückversichernden Typus, der sich zwar trennt – aber nicht endgültig. Eine Hintertür bleibt immer offen, obwohl er sich nie voll auf einen anderen Menschen einlässt. Und – dann gibt es noch den Aussitzer, der solange wartet, bis sich der andere von ihm trennt und er nicht in diese unangenehme Trennungsarbeit einsteigen muss.
Die frühzeitigen Trenner
Da gibt es zu allererst den Beziehungssurfer, der immer in Bewegung ist und nach Neuem sucht. Er wird nie nachhaltig sein sondern immer flüchtig, weil er nicht zu Verbindlichkeit in der Lage ist. Der Zugvogel dagegen hat ein sehr starkes Bedürfnis einfach wegzugehen, ohne sich um den Abschied kümmern zu müssen. Er ist dann mal wieder weg und es bleibt ein ruheloses Gefühl zurück. Und dann gibt es noch den Typ, der überhaupt große Angst vor Bindung hat. Er kann darüber stundenlang reden, ohne den anderen wirklich nahe an sich rankommen zu lassen. Er ist derjenige, der eher mit unglücklichen, kurzen Affären unterwegs ist.
Und wenn Sie sich in einem der Typen oder als Mischtyp entdeckt haben – ich gehe davon aus, dass diese Bindungstypen sehr früh festgelegt bzw. gelernt wurden. Und da Lernen ein lebenslanger Prozess ist, kann das, was einmal gelernt wurde, auch wieder verlernt und mit anderen Verhaltensweisen ersetzt werden. Wenn einem die bisher eingesetzten Verhaltensweisen erst einmal bewusst geworden sind. Bewusstheit ist dann der erste Schritt zur Änderung…